Der SchweineClown
Der Schweineclown
Der Schweineclown
Er schlummert
In mir
In Dir
In Uns
Er lächelt und weint
Er bejaht und verneint
Er wütet
Und wimmert
Er mault
Und mosert
Er grinst
Und zertrümmert
Muss Dieses und Jenes
Mieses und Scheenes
Das Leben mit ihm ist manchmal
Unheimlich
Mühselig
Hab ihn lieb
Diesen Schweineclown in Dir
Beizeiten ist er unwiderstehlich
Und unbekümmert…
Mütter
Macht
Mütter
Müssen
so viel über sich ergehen lassen
Ruhen nie
Bangen immerfort
Um ihre Struwwelpeter
Und ihre Struwweliesen
Tanzen mit ihren kecken Kindern bis die Schuhsohlen brennen
Mutter ist müde
Möchte träumen
Muss Kindchen betten
Ganz weich
Hat die Fische geangelt der Peter
Jetzt treibt er drunten im Gartenteich
Mutter ist müde
Möchte träumen
Muss Kindchen retten
In rabenschwarzer Nacht
Hat mit Streichhölzern gezündelt die Liese
Es lodert in der Ferne
Ein Feuer entfacht
Mütter müssen
rennen
Immer voraus
Ruhen nie
Kennen sich manchmal nicht ausreichend aus
Das wachsende Kind
Ein lebenslanger Verlust
Jedes Jahr wird weniger
Zögling wird Mann
Zögling wird Frau
Zögling zieht von dannen
Hinterlässt Kuscheltierskelette
Muffig feucht ranzig verwesend
Im kargen Kinderzimmer der Gegenwart
Versteinerte Marshmallows in Blechkannen
Mutters Leben ist hart
Mutter möchte so gerne
Nicht mehr müssen
Wieder lachen
Mutter ist jetzt an einem anderen Ort
Beziehungsfetzenmär
Quellende Qualen
Habt mich gegeißelt
Im Schatten der Nacht
Schauermärchen fangen von hinten an
Rumpelstilzchen lacht
Eben Partner*innenwahlen
Rosinöse und ruinöse Vulven meckern in mir
Sollten wollen
Mögen nimmer Länder
Peter Pan ist nicht hier
Bei Minusgraden musste ich mich vor Dir entblößen
Annabell
Mich wälzen im nasskalten Schnee
Mir war eiskalt und ich musste mich aufwärmen
Ganz schnell
Doch Du hattest kein Handtuch dabei
Auwei
Und ich verlor meinen rechten Zeh
Soldatin Kunigunde
Wann treffen wir uns
Das Haus am Meer
Die Sirenengesänge
Mein Pass
Die Fabel von Löwe, Fuchs und Bär
Ich annullierte die Heiratsurkunde
Eintägiger Zungenkuss ist gar nicht lustig
Du lüsterner Lutz
Wohl eher Verdruss
Meine Lippen ganz wund
Von Deinem frisch rasierten Mund
Wie oft konnte ich kommen
In jener Nacht
Am nächsten Tag war Stadtfest
Schrumpelige Luftballonenpracht
Meine Möse maulte orgastisch
Dauerjucken
Elendig elektrisierend
Dauerzucken
Endlich ist schluss
Tickende Tastaturen
Versunken in Bahnhofstoilettenspiegeln
Hautblüten ausquetschen
Frau existiert nöcher
Judikaturen
Lieben besiegeln
Fragezeichen
Ertrunken im Teich der romantischen Leichen
Ja gleich
Ich komme
Noch eine Sekunde
Noch eine Minute
Noch eine Stunde
Noch ein Tag
Ja gleich
Ich komme
In die Wände starrte ich Löcher
Noch eine Woche
Noch ein Monat
Noch ein Jahr
Ja gleich
Ich komme
Ich habe auf Dich gewartet
Die Suppe müffelt inzwischen
Hurra
Da bist Du
Das ist die Andere
Da bin ich
Muht die Kuh
Da bist Du
Da ist die Andere
Ruckedigu
Da bist Du
Wo bin ich
Fragt mich Sterntalermädchen
Ärgerlich
Freiheit
SAPEREAUDE
Mancher Mensch fesselt sich
willentlich
und
wissentlich
Um überhaupt erfahren zu können
Was Freiheit eigentlich bedeutet
Der Kapitalismus bremst den freien Willen aus
Menschen manipulierende Münder
Münder manipulierende Menschen
Deine Goldeselin scheisst nur noch Pech
Deine Nabelschnur
Die Dich spinnenfadenähnlich mit dem Fundament verbindet
Beisst Du Dir selber ab
Menschlein
Du zähe Bitch Nabelschnur
Willst Dich nicht trennen
Wie Tiefkühlcalamari
Von Vorgestern
Schuhsohlenfest
Dann eben die Mutter herunterschlucken
Denkst Du Dir
Weil nichts mehr geht
Fingerchen in den Hals
Zäpfchen ausreichend stimulieren
Vorab genügend Wasser trinken
Schnell auf die Latrine
Und vomieren
Die innere Freiheit genießen
Denn
Wenn das Muttertier einmal überwunden wurde
Dann gibt Mensch so richtig Gas
Schlammlandmädchen
Gläserne Glaskästenlabyrinthe
Von Gängen und Wasserbahnen in Glaskastenform
Unterirdisch
Überirdisch
Außen die Welt
Innen Wir
Der Pegel steigt
Im Inneren
Rennen
Aufprallen
Abprallen
Blutige Nasen
Gegen Kristallglasbeschränkungen wumsen
Knochen zerschmettern
In einer kolossalen Halle
Ist es dunkel
Ich schalte das Licht ein
Staubige von Mothramotten zerfressene Stoffe
Zahlreiche Bücher ohne Seiten
Karierte Oberhemden
Sorgfältig gestapelt
Muffiger Duft
Den ich atmen und trinken möchte
Scheiss auf Ersticken
Vor mir ein kleiner Tümpel
In dem nackte Weibergestalten im Schlamm gebadet werden
Eine Bahre in der Mitte
Auf der sich eine Frau befindet
Diese Frau
Da
Bin
Ich
In der Gestalt eines Mädchens
Auf das ich blicke
Es ist mir befremdlich
Dieses Mädchen
Festgeschnürt an Seilen
Die in Häute schneiden
Infusionen und Schläuche am ganzen Körper
Substanzen werden verabreicht
Dann wache ich auf
Im Schlammland
Nackt
In der Gestalt des anderen Mädchens
Das
Ich
Jetzt
Bin
Dame in grau
Wäre gerne diese Dame
Mit hagerem Körper
Und langen dürren von blaugrünen Adern Verzierten Beinen
Diese Dame
Die jeden Morgen pünktlich um 7 Uhr das Haus verlässt
Zur Arbeit fährt
Und fleißig ist
Jeden Tag im grauen Kostüm
Papierberge mit unzähligen Chiffren abarbeitet
Diese Dame mit dürren Beinen im grauen Kostüm
Die jeden Abend um exakt 17.00 Uhr ihre Arbeit beendet
Nach Hause fährt und brav auf ihren Ehemann Wartet
Einen Tee trinkt
Königsberger Klopse zubereitet und auf grauen Tellern serviert
Ihrem im grauen Kostüm gekleideten Ehemann bei Rückkehr auf die Wange küsst
Immer auf die gleiche Stelle
Dort
Wo sich der Leberfleck befindet
Diese graue Dame
Die nach dem Essen noch 1 Stunde staubsaugt Und den Abwasch macht
Danach mit ihrem Ehemann im grauen Kostüm noch Aktenzeichen XY schaut
Diese Dame
Die im grauen Pyjama
Kerzengerade im Bett liegt
Neben ihrem Ehemann der im grauen Pyjama
Kerzengerade neben ihr liegt
Sich an den Händen haltend BEIDE
Auf den nächsten Tag vorbereitend
DOCH STATTDESSEN BIN ICH DIESE DAME
Mit kurzen Stummelbeinchen
Faul
Ungezügelt und wild
Diese Dame
Die schon ganz früh Frauen ficken wollte
Diese Dame
Die sich in viel zu bunten Kleidern bewegt
Mit wechselnden Tag-und Nachtrhythmen
Diese Dame
Die sich eigentlich gar nicht Dame zu nennen vermag
Mit tobendem inneren Kind in sich
Welches sie mit unzüchtigen Gedanken füttert
Diese Dame
Die heute Maja
Morgen Claudia
Und übermorgen Edeltraud vögelt
Manchmal sogar zeitgleich
Zigaretten raucht und Rotwein trinkt
Und literweise Kaffee
Sich nachts mit dem Kühlschrank verbündet Und alle Töpfchen Schokoladenpudding gierig schmatzend verschlingt
Und jetzt die Lydia dated
Diese Dame
Die so ist
Wie Dame nicht sein darf
Und die Dame in grau beneidet
Die so ist
Wie Dame sein sein soll
Dame in grau
Befriedigte Dame in grau
Die Apfelpoliererin
Die Staubsaugerin
Die Schnäppchenergatterin Die sich von Zugtickets begatten lässt
Profane Professionen der Dame in grau
Oh Du Unlustige Ulla
Oh Du Urteilende Ulla
Oh Du Unwesen treibendes Unschuldslamm
Bäumst Dich vor Mir auf
Wachsende Wulst der Ungeduld
Ungezähmt Züngelnd
Triffst Du in Mir
Bertha Die Berserkernde
Berta Die Bacchantin
Bertha Mit Dickem B
Bertha Mit Busen Bassen Backhendlstation
Immer Baggernd Balzend Balgend in Mir
Die AffärenMegären
Und
Die ExtasyMänaden
Versuchs mal mit Bach-Blüten-Therapie
Auuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Luftraus
Sich nicht einzäunen lassen von Räumen
Raumluft schnuppern
Räume öffnen
Zeiten reifen lassen
Kommen und Gehen
Stagnation verschwestert sich mit Aktion
Paralysiert sein
Und
Aufbruchstimmungsfädenfitzelchen erhaschen
Die Dich
Mein liebes Schneckenkind ohne Höhle
Spüren lassen
Dass es da noch etwas gibt
Einen Ort ohne Definition
Den Du niemals finden wirst
Wenn Du ihn jetzt schon gefunden hast
Humpelst
Mit Glasscherben gefüllten Schühchen
Über Berg und Tal
RUKKEDIKU rufen sie Dir zu
Blut ist im Schuh
Ein Gewässer vor Dir
Die tosende tobende See
Tobsüchtig und wütend
Aber auch fließend weich und liebend
Fordert sie Dich auf
Einfach hineinzuspringen
Dich mitreißen zu lassen
In diesen undefinierten Raum
Der vielleicht einen Anfang aber noch kein Ende zu haben scheint
Mein liebes Schneckenkind
Deine Geschichte hat einen Anfang
Der auch gleichzeitig Dein Ende sein könnte
Aber Du bist auf der Suche
Und weißt nicht
Was kommen wird
Dein Fußblut vermischt sich mit dem Blut der See und aller Kreaturen
Die glaubten ihren definierten Ort schon viel zu früh gefunden zu haben
Haben sich einzäunen lassen
Von Stacheldrahtgebilden
Du bist bereit den Tanz der Unwissenheit zu
tanzen
Akzeptierst Deine eigene Naivität
Leben kannst Du nicht begreifen
Leb Dein Leben
Lass Dich Treiben
Lass Dich Lieben
SEI
IN DEINEM RAUM
DEN DU AUS MUNDSPEICHELBLASEN
GEFORMT HAST
DER DEHNBAR IST
DEINEN KÖRPER SCHÜTZEND STREICHELT
UND SICH ÖFFNET
WENN DU ATMEN MUSST
Mein liebes Schneckenkind
Luftrein
Die Konsequenz
Ich kann mich nicht erinnern an die Zeit bevor ich geboren wurde
Ich kann mich aber an den Tag meiner Geburt erinnern
Grauenhaft war es
Kopfüber wurde ich in ein großes dampfendes Fass getaucht
Das Wasser war mir viel zu heiß
Mensch hielt mich an den Füßen fest
Kreischende erbärmliche glatzköpfige Kreaturen um mich herum
Menschen in weißen Anzügen
Frauen genannt
Wollte hier nicht sein
Wollte nur zurück
In die schützende blubbernde Blase
Zurück an den Ort
An dem Gedanken noch keine Rolle spielten
Vielleicht auch zurück in die Zeit
Die ich nicht kannte
An die ich keine Erinnerung hatte
Die Zeit vor meiner Existenz
Ich habe mich selber nie vermisst
In dieser Vorzeit
Dass ich noch nicht war
Ist kein Verlust für den Raum den Mensch
Welt zu nennen vermag
Jetzt vermisse ich mich manchmal
Alle Eltern erleben schreckliche Kindsverluste
Jedes Jahr sterben ihre Kinder einmal
38jährig habe ich schon 37 meiner inneren Kinder verloren
Die sind alle tot
Jedes Jahr ein anderes inneres Kind
Ab einem gewissen Zeitpunkt
Ist Kind nicht mehr als Kind erkennbar
Dann wurde aus Kind plötzlich Frau
Frau
Die sich immer noch Kind fühlt
Die die entsetzliche erwachsene Frauenhüllenhaut
Nicht ertragen kann
38-37=1
Wenn ich jetzt 38 Jahre alt bin
Und 37 meiner inneren Kinder schon gestorben sind
Dann hat doch nur das einjährige Kind überlebt?
Irgendwann 100jährig werde ich vermutlich damit leben müssen
Dass ich 99 tote Kinder in mir beherbergen muss
Mein Körper wird sich immer mehr ausdehnen
Wird meine Haut so strapazierfähig sein?
Ich kann diese Gefühl nur sehr schwer ertragen
Dass so viel Tod mich bewohnt
Ich könnte reißen
Könnte platzen wie ein Ballon
100-99=?
Wenn ich im Morgen 100 Jahre alt geworden bin
Und 99 meiner inneren Kinder schon gestorben sind
Dann hat doch wieder nur das Einjährige Kind überlebt…
Das einjährige Kind stinkt
Das einjährige Kind ist fett
99 tote Kinder riechen ranzig und sind schwer
Das einjährige Kind steht im Garten am Baum
Ein zweijähriges anderes Kind, welches sich Schwester nennt
Umarmt mich fast tödlich
Ich bekomme keine Luft
Bin hilflos
Lass mich los flehe ich stumm
Der Druck lässt nach
Die Konsequenz:
Ich muss weitermachen
Das einjährige Kind wird von Männern ins Wasser geschmissen
Ich bekomme keine Luft
Bleibe unter Wasser
Gedanken und Bilder
Wie in Zeitlupenmonologen
Ich schaffe es nicht die Wasseroberfläche zu durchstoßen
Bin hilflos
Die Wasseroberfläche ist zu Glas geworden
Irgendwann bin ich draußen
Die Konsequenz:
Ich muss weitermachen
Nikolaustag
Knecht Ruprecht steckt das einjährige Kind vor den Augen der Eltern in den Sack
Schnürrt den Sack zu
Dunkelheit
Mir wird heiß
Ich bekomme keine Luft
Kann nicht entkommen
Irgendwann bin ich draußen
Die Konsequenz:
Ich muss weitermachen
Als 100jährige Einjährige
Als Einjährige 100jährige
Mit 99 toten inneren Kindern
IN MIR
Stinkend
Ausgedehnt
Zerrissen
Aber ATMEND
PANICUS
Möchte mich gerne in die dunklen Höhlen der Sauerteigbutterbrote verkrümmeln
Sind kleine Schlupflöcher
Der äußere Brotpanzer schützt mich
Ist ganz stramm gebacken
Steinhart ist das Brot von außen
Ich fange an
Meinen Körper
Mit der Brotkruste zu streicheln
So lange
Bis er wund und blutig ist
Nur Brot darf das
Mich so berühren
Habe meine Körperkürste mit Sauerteigbutterbrotkruste abgekratzt
Das Micarius des Brotes ist noch ganz weich
Mit meinen blutigen Fingerchen
Greife ich ins Brot
Mit den fluffigen Brotkrumenwölckchen
Bedecke ich meinen zerschundenen Körper
IMPANATION
Ich möchte Erde trinken
Brennende Zigaretten in Nasenlöcher stopfen
Schnotterbellegestalten auf Körpern tanzen lassen
Aale und Igel einverleiben
Steine zerbeißen
Gliedmaßen aus Glas
Eine Vulva mit Piranjazähnchen
Einen ausfahrbaren Penis
DreiTittenThorax
Weihwasser mit Sperma verunreinigen
Verschimmelten Leberkäse in Körperöffnungen stopfen
Meine auferlegte Maske der Unschuld mampfen
Milch bluten
Ruby Red weinen
Gold kotzen
Kakteen defäktieren
Lava lullern
WUT
Bin ganz weh weich vor Wut
Wütend weh weich laufe ich durch die Gassen
Ätzende schlechtmenschliche Gase
Haben sich über All ausgebreitet
Dringen in
Nasen, Ohren, Münder, Vulven und Rosetten
Vergiften Mensch
Alka Elephant Pretzels sehen aus
Wie menschliche Rosetten
Anusabdruck
Gibt tatsächlich noch Dinge
Über die Mensch schmunzeln kann
In dieser sauberscheinversäuchten
Sauersäureschöpfung
Die sich Erde nennt
Der Schweineclown
Der Schweineclown
Er schlummert
In mir
In Dir
In Uns
Er lächelt und weint
Er bejaht und verneint
Er wütet
Und wimmert
Er mault
Und mosert
Er grinst
Und zertrümmert
Muss Dieses und Jenes
Mieses und Scheenes
Das Leben mit ihm ist manchmal
Unheimlich
Mühselig
Hab ihn lieb
Diesen Schweineclown in Dir
Beizeiten ist er unwiderstehlich
Und unbekümmert…
Mütter
Macht
Mütter
Müssen
so viel über sich ergehen lassen
Ruhen nie
Bangen immerfort
Um ihre Struwwelpeter
Und ihre Struwweliesen
Tanzen mit ihren kecken Kindern bis die Schuhsohlen brennen
Mutter ist müde
Möchte träumen
Muss Kindchen betten
Ganz weich
Hat die Fische geangelt der Peter
Jetzt treibt er drunten im Gartenteich
Mutter ist müde
Möchte träumen
Muss Kindchen retten
In rabenschwarzer Nacht
Hat mit Streichhölzern gezündelt die Liese
Es lodert in der Ferne
Ein Feuer entfacht
Mütter müssen
rennen
Immer voraus
Ruhen nie
Kennen sich manchmal nicht ausreichend aus
Das wachsende Kind
Ein lebenslanger Verlust
Jedes Jahr wird weniger
Zögling wird Mann
Zögling wird Frau
Zögling zieht von dannen
Hinterlässt Kuscheltierskelette
Muffig feucht ranzig verwesend
Im kargen Kinderzimmer der Gegenwart
Versteinerte Marshmallows in Blechkannen
Mutters Leben ist hart
Mutter möchte so gerne
Nicht mehr müssen
Wieder lachen
Mutter ist jetzt an einem anderen Ort
Beziehungsfetzenmär
Quellende Qualen
Habt mich gegeißelt
Im Schatten der Nacht
Schauermärchen fangen von hinten an
Rumpelstilzchen lacht
Eben Partner*innenwahlen
Rosinöse und ruinöse Vulven meckern in mir
Sollten wollen
Mögen nimmer Länder
Peter Pan ist nicht hier
Bei Minusgraden musste ich mich vor Dir entblößen
Annabell
Mich wälzen im nasskalten Schnee
Mir war eiskalt und ich musste mich aufwärmen
Ganz schnell
Doch Du hattest kein Handtuch dabei
Auwei
Und ich verlor meinen rechten Zeh
Soldatin Kunigunde
Wann treffen wir uns
Das Haus am Meer
Die Sirenengesänge
Mein Pass
Die Fabel von Löwe, Fuchs und Bär
Ich annullierte die Heiratsurkunde
Eintägiger Zungenkuss ist gar nicht lustig
Du lüsterner Lutz
Wohl eher Verdruss
Meine Lippen ganz wund
Von Deinem frisch rasierten Mund
Wie oft konnte ich kommen
In jener Nacht
Am nächsten Tag war Stadtfest
Schrumpelige Luftballonenpracht
Meine Möse maulte orgastisch
Dauerjucken
Elendig elektrisierend
Dauerzucken
Endlich ist schluss
Tickende Tastaturen
Versunken in Bahnhofstoilettenspiegeln
Hautblüten ausquetschen
Frau existiert nöcher
Judikaturen
Lieben besiegeln
Fragezeichen
Ertrunken im Teich der romantischen Leichen
Ja gleich
Ich komme
Noch eine Sekunde
Noch eine Minute
Noch eine Stunde
Noch ein Tag
Ja gleich
Ich komme
In die Wände starrte ich Löcher
Noch eine Woche
Noch ein Monat
Noch ein Jahr
Ja gleich
Ich komme
Ich habe auf Dich gewartet
Die Suppe müffelt inzwischen
Hurra
Da bist Du
Das ist die Andere
Da bin ich
Muht die Kuh
Da bist Du
Da ist die Andere
Ruckedigu
Da bist Du
Wo bin ich
Fragt mich Sterntalermädchen
Ärgerlich
Freiheit
SAPEREAUDE
Mancher Mensch fesselt sich
willentlich
und
wissentlich
Um überhaupt erfahren zu können
Was Freiheit eigentlich bedeutet
Der Kapitalismus bremst den freien Willen aus
Menschen manipulierende Münder
Münder manipulierende Menschen
Deine Goldeselin scheisst nur noch Pech
Deine Nabelschnur
Die Dich spinnenfadenähnlich mit dem Fundament verbindet
Beisst Du Dir selber ab
Menschlein
Du zähe Bitch Nabelschnur
Willst Dich nicht trennen
Wie Tiefkühlcalamari
Von Vorgestern
Schuhsohlenfest
Dann eben die Mutter herunterschlucken
Denkst Du Dir
Weil nichts mehr geht
Fingerchen in den Hals
Zäpfchen ausreichend stimulieren
Vorab genügend Wasser trinken
Schnell auf die Latrine
Und vomieren
Die innere Freiheit genießen
Denn
Wenn das Muttertier einmal überwunden wurde
Dann gibt Mensch so richtig Gas
Schlammlandmädchen
Gläserne Glaskästenlabyrinthe
Von Gängen und Wasserbahnen in Glaskastenform
Unterirdisch
Überirdisch
Außen die Welt
Innen Wir
Der Pegel steigt
Im Inneren
Rennen
Aufprallen
Abprallen
Blutige Nasen
Gegen Kristallglasbeschränkungen wumsen
Knochen zerschmettern
In einer kolossalen Halle
Ist es dunkel
Ich schalte das Licht ein
Staubige von Mothramotten zerfressene Stoffe
Zahlreiche Bücher ohne Seiten
Karierte Oberhemden
Sorgfältig gestapelt
Muffiger Duft
Den ich atmen und trinken möchte
Scheiss auf Ersticken
Vor mir ein kleiner Tümpel
In dem nackte Weibergestalten im Schlamm gebadet werden
Eine Bahre in der Mitte
Auf der sich eine Frau befindet
Diese Frau
Da
Bin
Ich
In der Gestalt eines Mädchens
Auf das ich blicke
Es ist mir befremdlich
Dieses Mädchen
Festgeschnürt an Seilen
Die in Häute schneiden
Infusionen und Schläuche am ganzen Körper
Substanzen werden verabreicht
Dann wache ich auf
Im Schlammland
Nackt
In der Gestalt des anderen Mädchens
Das
Ich
Jetzt
Bin
Dame in grau
Wäre gerne diese Dame
Mit hagerem Körper
Und langen dürren von blaugrünen Adern Verzierten Beinen
Diese Dame
Die jeden Morgen pünktlich um 7 Uhr das Haus verlässt
Zur Arbeit fährt
Und fleißig ist
Jeden Tag im grauen Kostüm
Papierberge mit unzähligen Chiffren abarbeitet
Diese Dame mit dürren Beinen im grauen Kostüm
Die jeden Abend um exakt 17.00 Uhr ihre Arbeit beendet
Nach Hause fährt und brav auf ihren Ehemann Wartet
Einen Tee trinkt
Königsberger Klopse zubereitet und auf grauen Tellern serviert
Ihrem im grauen Kostüm gekleideten Ehemann bei Rückkehr auf die Wange küsst
Immer auf die gleiche Stelle
Dort
Wo sich der Leberfleck befindet
Diese graue Dame
Die nach dem Essen noch 1 Stunde staubsaugt Und den Abwasch macht
Danach mit ihrem Ehemann im grauen Kostüm noch Aktenzeichen XY schaut
Diese Dame
Die im grauen Pyjama
Kerzengerade im Bett liegt
Neben ihrem Ehemann der im grauen Pyjama
Kerzengerade neben ihr liegt
Sich an den Händen haltend BEIDE
Auf den nächsten Tag vorbereitend
DOCH STATTDESSEN BIN ICH DIESE DAME
Mit kurzen Stummelbeinchen
Faul
Ungezügelt und wild
Diese Dame
Die schon ganz früh Frauen ficken wollte
Diese Dame
Die sich in viel zu bunten Kleidern bewegt
Mit wechselnden Tag-und Nachtrhythmen
Diese Dame
Die sich eigentlich gar nicht Dame zu nennen vermag
Mit tobendem inneren Kind in sich
Welches sie mit unzüchtigen Gedanken füttert
Diese Dame
Die heute Maja
Morgen Claudia
Und übermorgen Edeltraud vögelt
Manchmal sogar zeitgleich
Zigaretten raucht und Rotwein trinkt
Und literweise Kaffee
Sich nachts mit dem Kühlschrank verbündet Und alle Töpfchen Schokoladenpudding gierig schmatzend verschlingt
Und jetzt die Lydia dated
Diese Dame
Die so ist
Wie Dame nicht sein darf
Und die Dame in grau beneidet
Die so ist
Wie Dame sein sein soll
Dame in grau
Befriedigte Dame in grau
Die Apfelpoliererin
Die Staubsaugerin
Die Schnäppchenergatterin Die sich von Zugtickets begatten lässt
Profane Professionen der Dame in grau
Oh Du Unlustige Ulla
Oh Du Urteilende Ulla
Oh Du Unwesen treibendes Unschuldslamm
Bäumst Dich vor Mir auf
Wachsende Wulst der Ungeduld
Ungezähmt Züngelnd
Triffst Du in Mir
Bertha Die Berserkernde
Berta Die Bacchantin
Bertha Mit Dickem B
Bertha Mit Busen Bassen Backhendlstation
Immer Baggernd Balzend Balgend in Mir
Die AffärenMegären
Und
Die ExtasyMänaden
Versuchs mal mit Bach-Blüten-Therapie
Auuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Luftraus
Sich nicht einzäunen lassen von Räumen
Raumluft schnuppern
Räume öffnen
Zeiten reifen lassen
Kommen und Gehen
Stagnation verschwestert sich mit Aktion
Paralysiert sein
Und
Aufbruchstimmungsfädenfitzelchen erhaschen
Die Dich
Mein liebes Schneckenkind ohne Höhle
Spüren lassen
Dass es da noch etwas gibt
Einen Ort ohne Definition
Den Du niemals finden wirst
Wenn Du ihn jetzt schon gefunden hast
Humpelst
Mit Glasscherben gefüllten Schühchen
Über Berg und Tal
RUKKEDIKU rufen sie Dir zu
Blut ist im Schuh
Ein Gewässer vor Dir
Die tosende tobende See
Tobsüchtig und wütend
Aber auch fließend weich und liebend
Fordert sie Dich auf
Einfach hineinzuspringen
Dich mitreißen zu lassen
In diesen undefinierten Raum
Der vielleicht einen Anfang aber noch kein Ende zu haben scheint
Mein liebes Schneckenkind
Deine Geschichte hat einen Anfang
Der auch gleichzeitig Dein Ende sein könnte
Aber Du bist auf der Suche
Und weißt nicht
Was kommen wird
Dein Fußblut vermischt sich mit dem Blut der See und aller Kreaturen
Die glaubten ihren definierten Ort schon viel zu früh gefunden zu haben
Haben sich einzäunen lassen
Von Stacheldrahtgebilden
Du bist bereit den Tanz der Unwissenheit zu
tanzen
Akzeptierst Deine eigene Naivität
Leben kannst Du nicht begreifen
Leb Dein Leben
Lass Dich Treiben
Lass Dich Lieben
SEI
IN DEINEM RAUM
DEN DU AUS MUNDSPEICHELBLASEN
GEFORMT HAST
DER DEHNBAR IST
DEINEN KÖRPER SCHÜTZEND STREICHELT
UND SICH ÖFFNET
WENN DU ATMEN MUSST
Mein liebes Schneckenkind
Luftrein
Die Konsequenz
Ich kann mich nicht erinnern an die Zeit bevor ich geboren wurde
Ich kann mich aber an den Tag meiner Geburt erinnern
Grauenhaft war es
Kopfüber wurde ich in ein großes dampfendes Fass getaucht
Das Wasser war mir viel zu heiß
Mensch hielt mich an den Füßen fest
Kreischende erbärmliche glatzköpfige Kreaturen um mich herum
Menschen in weißen Anzügen
Frauen genannt
Wollte hier nicht sein
Wollte nur zurück
In die schützende blubbernde Blase
Zurück an den Ort
An dem Gedanken noch keine Rolle spielten
Vielleicht auch zurück in die Zeit
Die ich nicht kannte
An die ich keine Erinnerung hatte
Die Zeit vor meiner Existenz
Ich habe mich selber nie vermisst
In dieser Vorzeit
Dass ich noch nicht war
Ist kein Verlust für den Raum den Mensch
Welt zu nennen vermag
Jetzt vermisse ich mich manchmal
Alle Eltern erleben schreckliche Kindsverluste
Jedes Jahr sterben ihre Kinder einmal
38jährig habe ich schon 37 meiner inneren Kinder verloren
Die sind alle tot
Jedes Jahr ein anderes inneres Kind
Ab einem gewissen Zeitpunkt
Ist Kind nicht mehr als Kind erkennbar
Dann wurde aus Kind plötzlich Frau
Frau
Die sich immer noch Kind fühlt
Die die entsetzliche erwachsene Frauenhüllenhaut
Nicht ertragen kann
38-37=1
Wenn ich jetzt 38 Jahre alt bin
Und 37 meiner inneren Kinder schon gestorben sind
Dann hat doch nur das einjährige Kind überlebt?
Irgendwann 100jährig werde ich vermutlich damit leben müssen
Dass ich 99 tote Kinder in mir beherbergen muss
Mein Körper wird sich immer mehr ausdehnen
Wird meine Haut so strapazierfähig sein?
Ich kann diese Gefühl nur sehr schwer ertragen
Dass so viel Tod mich bewohnt
Ich könnte reißen
Könnte platzen wie ein Ballon
100-99=?
Wenn ich im Morgen 100 Jahre alt geworden bin
Und 99 meiner inneren Kinder schon gestorben sind
Dann hat doch wieder nur das Einjährige Kind überlebt…
Das einjährige Kind stinkt
Das einjährige Kind ist fett
99 tote Kinder riechen ranzig und sind schwer
Das einjährige Kind steht im Garten am Baum
Ein zweijähriges anderes Kind, welches sich Schwester nennt
Umarmt mich fast tödlich
Ich bekomme keine Luft
Bin hilflos
Lass mich los flehe ich stumm
Der Druck lässt nach
Die Konsequenz:
Ich muss weitermachen
Das einjährige Kind wird von Männern ins Wasser geschmissen
Ich bekomme keine Luft
Bleibe unter Wasser
Gedanken und Bilder
Wie in Zeitlupenmonologen
Ich schaffe es nicht die Wasseroberfläche zu durchstoßen
Bin hilflos
Die Wasseroberfläche ist zu Glas geworden
Irgendwann bin ich draußen
Die Konsequenz:
Ich muss weitermachen
Nikolaustag
Knecht Ruprecht steckt das einjährige Kind vor den Augen der Eltern in den Sack
Schnürrt den Sack zu
Dunkelheit
Mir wird heiß
Ich bekomme keine Luft
Kann nicht entkommen
Irgendwann bin ich draußen
Die Konsequenz:
Ich muss weitermachen
Als 100jährige Einjährige
Als Einjährige 100jährige
Mit 99 toten inneren Kindern
IN MIR
Stinkend
Ausgedehnt
Zerrissen
Aber ATMEND
PANICUS
Möchte mich gerne in die dunklen Höhlen der Sauerteigbutterbrote verkrümmeln
Sind kleine Schlupflöcher
Der äußere Brotpanzer schützt mich
Ist ganz stramm gebacken
Steinhart ist das Brot von außen
Ich fange an
Meinen Körper
Mit der Brotkruste zu streicheln
So lange
Bis er wund und blutig ist
Nur Brot darf das
Mich so berühren
Habe meine Körperkürste mit Sauerteigbutterbrotkruste abgekratzt
Das Micarius des Brotes ist noch ganz weich
Mit meinen blutigen Fingerchen
Greife ich ins Brot
Mit den fluffigen Brotkrumenwölckchen
Bedecke ich meinen zerschundenen Körper
IMPANATION
Ich möchte Erde trinken
Brennende Zigaretten in Nasenlöcher stopfen
Schnotterbellegestalten auf Körpern tanzen lassen
Aale und Igel einverleiben
Steine zerbeißen
Gliedmaßen aus Glas
Eine Vulva mit Piranjazähnchen
Einen ausfahrbaren Penis
DreiTittenThorax
Weihwasser mit Sperma verunreinigen
Verschimmelten Leberkäse in Körperöffnungen stopfen
Meine auferlegte Maske der Unschuld mampfen
Milch bluten
Ruby Red weinen
Gold kotzen
Kakteen defäktieren
Lava lullern
WUT
Bin ganz weh weich vor Wut
Wütend weh weich laufe ich durch die Gassen
Ätzende schlechtmenschliche Gase
Haben sich über All ausgebreitet
Dringen in
Nasen, Ohren, Münder, Vulven und Rosetten
Vergiften Mensch
Alka Elephant Pretzels sehen aus
Wie menschliche Rosetten
Anusabdruck
Gibt tatsächlich noch Dinge
Über die Mensch schmunzeln kann
In dieser sauberscheinversäuchten
Sauersäureschöpfung
Die sich Erde nennt